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By Timo Niessner

Wunderwerk Atmung – Wie funktioniert die Atmung

Die Atmung ist ein sensibles Gut, beeinflusst direkt das Nervensystem, ist ein Indikator für körperliche sowie geistige Gesundheit und kann unseren mentalen Zustand direkt steuern...
Timo Niessner zeigt mit einer Atemübung wie die Atmung funktioniert

Sie hält täglich unseren Motor am Laufen, ist die Grundlage der körperlichen Energieerzeugung und ein Stellwerk unserer mentalen Verfassung, die Atmung. In nur wenigen Minuten ohne Luftaustausch fährt unser Körper in einen Reservezustand herunter, dann wird es brenzlich. Erfolgt jetzt nicht schnell ein neuer Atemzug führt dies unweigerlich zum Tod.

Die Atmung ist ein sensibles Gut, beeinflusst direkt das Nervensystem, ist ein Indikator für körperliche sowie geistige Gesundheit und kann unseren mentalen Zustand direkt steuern.

Wenn dich das noch nicht überzeugt hat mehr für deine Atmung zu tun, eat this!

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Inhaltsverzeichnis

Wie funktioniert die Atmung?

Die Funktionsweise der Atmung ist ein Zusammenspiel aus Muskeln, Knochen, Geweben, Bändern, Knorpeln, Blut, Organen und unserer Umgebungsluft. Um dir den Ablauf der Atmung zu vereinfachen, nehme ich dich deshalb mit auf eine Reise wie die Luft durch deinen Körper fließt. Lies dafür einen Teil nach dem anderen und versuche dann mit geschlossenen Augen nachzuempfinden wie dies auch bei dir passiert.

Türe: Um dich herum ist Luft. Diese Luft atmen wir, im Idealfall, durch unsere Nase ein.

Vorzimmer: Angekommen in unserer Nase, verteilt sich die Luft in unseren Nasenneben- und Stirnhöhlen. Diese liegen hinter der Nase, den Augen, der Stirn und führen bis zum inneren Eingang der Ohren (Eustachische Röhre).

Flur: Von hier aus, gibt es für die Luft einen direkten Weg zur Lunge. Eine lange Röhre zweigt aus dem Vorzimmer ab, die Luftröhre. Sie führt bis an den Eingang der Lungenflügel, welche sich hinter den Rippen bis in dem Bauchraum hinein erstrecken.

Stell dir vor wie die Luft hier fließt

Labyrinth: Ab hier gibt es nun mehrere Wege, die Bronchien. Die Luft verteilt sich ab hier, abhängig von der dicke der Bronchien, gleichmäßig auf die verschiedenen Abzweigungen und Wege. Nun befindet sich die Luft in der Lunge. Alle Bronchien verästeln sich jetzt weiter in immer kleiner werdende Wege, die Bronchiolen.

Balkon: Schließlich enden die Bronchiolen an mehreren Abzweigungen in kleinen Balkonen, die Alveolen. Hier findet ein Gasaustausch statt. Jedoch benötigt unser Körper nicht die ganze eingeatmete Luft, sondern nur die 21% Sauerstoff (O2) die in der Luft vorkommen.

Brieftaube: An den Alveolen, unserem Balkon, gibt es nun einen Gasaustausch. Dabei nimmt das Blut, die Brieftaube, über anliegende Kapillaren im vorbeiziehen den benötigten O2 auf und gibt gleichzeitig Kohlenstoffdioxid (CO2) zurück an die Luft ab – mehr zum CO2 gibt es am Schluss der Reise.

Atme ganz langsam ein und spüre nach...

Flugstrecke: Um schnell an ihr Ziel zu kommen, lässt sich die O2 beladene Brieftaube (unser Blut) von guten Winden auf unserer Flugstrecke, dem Herz-Kreislauf-System, tragen. Da unser Körper genau weiß wo gerade viel Energie notwendig ist, korrigiert er den Flug der Brieftaube um den schnellsten Weg in das Organ, den Muskel oder ein Gewebe zu finden.

Kraftwerke: Ist der O2 an gewünschter Stelle gelandet, geht es nun los mit der Energieerzeugung. Dafür diffundiert der O2 in bspw. eine Muskelzelle (ähnlich wie der Austausch am Balkon), von wo er über Mitochondrien, die Kraftwerke der Zelle, in Energie umgewandelt wird.

Licht: Diese Energie lässt bspw. die Muskelzelle kontrahieren und der Muskel bewegt sich, das Licht geht an. Während diesem Prozess entsteht CO2, welches wieder über das Herz-Kreislauf-System zurück zur Lunge transportiert wird.

Abtransport: Angekommen in der Lunge, wird das CO2 auf dem gleichen Weg abgeatmet wie zuvor der O2 in den Körper gelangt ist. Brieftaube -> Balkon -> Labyrinth -> Flur -> Vorzimmer -> Türe -> und tschüss!

„Wusstest du, dass die meisten Alveolen im unteren Bereich unserer Lunge liegen?“

Atmen wir hauptsächlich durch die Brust ein und aus, geben wir unserem Körper daher nicht die Möglichkeit einen natürlichen effizienten Gasaustausch zu schaffen. Der Effekt daraus bewirkst sogar das Gegenteil.

Wieso ist die Atmung so wichtig?

Ohne O2 geht nichts. Damit meine ich, wirklich nichts. Stell dir vor du startest dein Auto, es ist aber kein Benzin im Tank. Was passiert da? Nichts. Motor bleibt wie er ist, kalt. Und genau das würde auch mit unserem Körper passieren, wenn er keinen O2 zur Energiegewinnung bekommt, er wird kalt. Nicht schön.

Je weniger O2 unser Körper also zur Verfügung hat, desto eher stellt er in einen Sparmodus um. Dabei werden dann nur noch die lebensnotwendigen Organe und Muskeln mit O2 versorgt. Auch unser Gehirn bekommt nun weniger O2 als nötig um richtig zu funktionieren.

Die Atmung beeinflusst aber nicht nur den Transport von O2 zu unseren Kraftwerken, sondern ist auch für den Abtransport von „Abfallstoffen“ zuständig sowie zur Reinigung unseres Körpers.

„Wusstest du, dass wir beim Abnehmen den größten Teil unseres Gewichts über die Atmung verlieren?“

Atmen wir richtig und kontinuierlich, laufen all diese Prozesse zu unserer Zufriedenheit ab. Falls nicht, kann es deshalb zu Müdigkeit, Leistungseinbruch oder zu Schwierigkeiten mit der Konzentration, Schlaf bis hin zur Verdauungsproblemen und körperlichen- sowie psychischen Erkrankungen führen.

Benefiz der Atmung - Was kann ich mit ihr erreichen?

Vorteile einer richtigen Atmung erstrecken sich nicht nur über unsere körperliche Leistungsfähigkeit. Mental fit oder eine hohe Stressresilienz zu haben, ist eng mit einer natürlichen-ruhigen Atmung verbunden.

Die Atmung hat damit einen direkten Einfluss auf die folgenden Faktoren:

* Körperliche Leistungsfähigkeit
* Klarer Kopf
* Konzentration
* erholsamer Schlaf
* körperliche und mentale Regeneration
* Gewichtsreduktion
* Stressresilienz
* Stärkung des Immunsystems
* Reinigung und Entgiftung des Körpers
* Anregung des Herz-Kreislauf-Systems
* Förderung der Durchblutung
* Steigerung der Verdauung
* erhöhte O2-Sättigung
* Stärkung der Atemmuskulatur
* Regulierung des Blut-PHs
* Milderung der Symptome von Asthma und depressiven Zuständen
* Lösen von emotionalen Blockaden und Ängsten
* Stärkung der Torso Stabilität

„Holla die Waldfee!“ – Ich weiß, das klingt jetzt nach einem überteuertem Zaubermittel aus einer billigen Werbesendung. Ist es aber nicht, sondern die unglaubliche Ressource unseres eigenen Körpers.

All diese Prozesse fördern oder hemmen unsere Atmung bereits. Jetzt geht es darum die Atmung so zu nutzen, dass sie uns dabei unterstützt unsere eigenen Ziele zu erreichen. Ob Abnehmen, ein klarer Kopf im nächsten Meeting oder mehr Leistung im Sport, alles was du dafür benötigst steckt bereist in dir.

Bring deine Atmung auf ein neues Level im wöchentlichen Atempause-Atemtraining oder mit dem kostenlosen 7-Tage-Atemjournal

Läuft die Atmung automatisch ab?

JA und NEIN. Hm, klingt jetzt nach „keine Ahnung“, jedoch weiß dein Körper schon ganz genau warum er genau so atmet wie er es gerade jetzt macht. Weil wir unserer Atmung genau das antrainiert haben.

Laut einer Studie von Dr. Belisa Vranich verändert sich unsere Atmung grundlegend mit etwa fünfeinhalb Jahren, also noch als Kind. Davor lief alles automatisch und automatisch richtig.

Zum Verständnis: Die Atmung wird grundsätzlich vom Atemzentrum im Hirnstamm gesteuert. Es ist aber möglich aktiv auf die Atmung einzuwirken. Mit fünfeinhalb Jahren haben wir das sicherlich nicht bewusst gemacht und genau hier ist das Problem. Durch äußere Einflüsse wie Erwartungen, Erziehung, Stress oder gesellschaftlichem Druck verändert sich die Atmung Stück für Stück über Jahre hinweg. Die neu falsch „antrainierten Atemmuster“ verfolgen uns dann unser restliches Leben lang und können in der Konsequenz zu Schwierigkeiten mit der Atmung, Haltung, dem Herz-Kreislauf-System sowie unserer psychischen Verfassung führen.

Also ja, die Atmung läuft automatisch ab, gerade im Schlaf, wie sie jedoch läuft hängt davon ab welche Atemmuster wir uns antrainiert haben.

Stell dir vor unsere Atmung ist ein Fahrrad. Die ersten Fünf Jahre lief alles wie am Schnürchen, bis der hintere Reifen langsam an Luft verliert. Unmerklich aber konstant tritt ganz langsam weiter Luft aus dem Reifen aus, solange bis wir einen Platten haben. Genauso passiert das mit unserer Atmung.

Ok, ich kann trotz Platten weiter mit dem Fahrrad fahren, aber wie? Jetzt eigne ich mir ein neues Muster an. Mit der Zeit kriegt das Hinterrad einen Achter und die Konsequenz für dein Fahrverhalten ist nur klar oder?

„Zwischen dem 20. und 30.Lebensjahr büßen wir, genauso wie in allen zehn folgenden Jahren, zirka 380ml an Lungenvolumen ein.“

Für unseren Körper bedeutet das, es wird immer schwieriger zu atmen und langfristig wirtschafte ich mich, wie das Fahrrad mit jedem Tag weiter herunter, nur weil mir die Wahrnehmung für eine richtige Atmung fehlt.

Mein Tipp: Jetzt den ollen Platten flicken und wieder Gas geben.

Ist eine Kontrolle der Atmung möglich?

Hier gibt es ein klares JA. Apnoetaucher wie Herbert Nitsch haben es sich (laut eigener Aussage) beigebracht, keinen Atemreflex mehr zu haben. Er habe ihn sich abtrainiert. Klingt vielleicht etwas extrem, na gut, das ist es auch, aber es zeigt die Möglichkeit auf, sogar die Atmung aktiv so zu kontrollieren, dass man in Ohnmacht (ein BlackOut) fällt.

Um die Atmung etwas sanfter zu kontrollieren, gibt es einige Übungen um bspw. von einer schnellen zu einer langsamen oder von einer flachen zur tiefen Atmung zu kommen. Einfache Übungen und ein bisschen Training können hier in wirklich wenig Zeit schon kleine Wunder bewirken.

Welche Übungen sind gut für meine Atmung?

Um langfristig zurück zu einer natürlichen Atmung zu kommen, benötigt es ein Training in den die folgenden Bereichen:

[1] Wahrnehmung der eigenen Atmung

[2] Tempo und die eine neue Atemfrequenz

[3] Mobilisierung der Atemhilfsmuskulatur

Wenn diese Übungen zur alltäglichen Routine werden, benötigt es keine Matte oder ruhige Umgebung mehr um die eigene Atmung zu beobachten und final zu steuern. Das Ziel sollte sein den ganzen Tag über, außerhalb sportlicher Aktivitäten, in einer Bauchatmung zu verbringen. Ist dies geschafft, geht es los mit weiteren Schritten um die Mobilisierung sowie Stärkung der Atemhilfsmuskulatur zu verbessern.

Hier findest du den Link zum Grundkurs von RESTORATIVE BREATHING® der dir weiteres Wissen, Tests und Übungen vermittelt mit denen du langfristig zurück zu einer natürlichen Atmung findest.

Fazit

Wie du siehst, die Atmung läuft von alleine, wie liegt aber in deiner Hand. Wenn du etwas ändern möchtest, starte direkt mit der Bauchatmung, taste dich voran und bleib dran. Die Arbeit mit deiner Atmung ist kein Hexenwerk, benötigt meist nicht einmal einen extra Zeitslot in deinem Alltag, sollte aber trotzdem konsequent ein Teil deiner täglichen Routine werden.

Um die ersten Schweinehunde-Ausreden zu entmachten:

Ich habe dafür keine Zeit“ -> dir wird noch weniger Zeit bleiben bei einer unnatürlichen Atmung

Kann ich nicht“ -> wenn du das ließt atmest du noch, also kannst du es auch

Weiß nicht wie es geht“ // „Hatte Corona und weiß nicht wie ich anfangen soll“ -> die Videos oben sind wirklich simpel, probier sie einmal aus. Dazu kannst du auch gerne in der ATEMPAUSE vorbeischauen, dann bekommst du direktes Videos von mir auf deine Technik.

Soderle, genug gelesen. Jetzt geht es ans MACHEN. Du schaffst das, eh klar oder?!

Freue mich nun über dein Feedback und Hirnschmalz unten in den Kommentaren:

Pass auf dich auf und bleib gesund!

All the best

dein Timo

* Wenn du auch mental den nächsten Schritt für dich gehen möchtest, schau dir gerne den Kurs MENTAL STARK an, genieße dein nächstes WipeOut mit APNEASURF oder komm mit in mein FREEDIVING-CAMP auf Gozo. *

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